Eine große Zahl von Vertretern aus Wirtschaft und Politik kam zum Sommerempfang der IHK Nordschwarzwald und prämierte Leuchtturm Firmen, wie die Thermik Gerätebau mit ihren Schutztemperaturschaltern, mit denen Sie zur Erhöhung der energetischen Effizienz beitragen.
„Die Firmen denken heute schon an übermorgen“
• Sommerempfang der IHK gestern Abend in der Trinkhalle Bad Wildbad.
• Präsident Thost stolz auf die Innovationsunternehmen der Region.
Das Thema Nationalpark musste natürlich gestern beim IHK-Sommerempfang in Bad Wildbad von Präsident Burkhard Thost angesprochen werden. Immerhin war einer der Festgäste Alexander Bonde (Bündnis 90/Die Grünen), seit Mai baden-württembergischer Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Wenn es darum geht, eigene „grüne Gebiete“ in der Region unter die strengen Regeln eines Nationalpark-Prädikats zu stellen, dann hat Bonde ein gewichtiges Wort mitzureden.
„Wir, und damit meine ich auch die Unternehmen und Bürger, sollten diesem Thema von Anfang an unsere Aufmerksamkeit schenken, um nicht später Verfahren oder Ergebnisse in Frage stellen zu müssen“, sagte Thost. Um was geht es? Derzeit wird nach IHK-Informationen auf Landesebene über die Ausweisung eines Nationalparks Nordschwarzwald diskutiert, insbesondere der Raum Calw und Freudenstadt sind hier im Gespräch. Ein solches Prädikat würde bedeuten, dass die Aktionsfreiheit der dort ansässigen Kommunen, Bürger und Unternehmer strengen Vorgaben unterliegen würden, sowohl die Arbeit der Holzwirtschaft betreffend, wie auch beim Anlegen neuer Wanderwege oder bei Anträgen zur Erweiterung von Produktionsbetrieben - um nur einiges zu nennen. Um hier einen „konstruktiven Meinungsbildungsprozess auszulösen“ plant die IHK deshalb im Oktober ein Symposium.
Im weiteren Verlauf seiner Rede sprach der IHK-Präsident mehrere wichtige Positionen der Kammer an. Bei der Verkehrsinfrastruktur seien Stuttgart 21 und die Neubaustrecke nach Ulm „wichtig für eine leistungsfähige Anbindung der Wirtschaftsräume unseres Landes.“
In Sachen Energie appellierte Thost an alle Verantwortungsträger in der Politik „erneuerbare Energien nicht zum ideologischen und vorrangigen Selbstzweck werden zu lassen und vor lauter prioritärer Einspeisung, Förderung und Überforderung, vor lauter Zulagen, Bereitstellungsvergütungen und Starthilfen nicht einen planwirtschaftlichen Subventionsdschungel entstehen zu lassen“. Energie dürfte für die Menschen, für die Wirtschaft und ihre Produkte nicht unbezahlbar werden. Indes machte er deutlich, dass der Atom-Ausstieg nicht das strittige Thema sei, sondern: „Das Wie stellt sich als große Aufgabe und Herausforderung dar.“ In diesem Zusammenhang werde sich der Nordschwarzwald auch bei der Entwicklung der Windenergie „einem neuen Verständnis zuwenden müssen“.
Ideen zum sparsamen Umgang mit Energie - ohne Verzicht auf Qualität - gibt es dem IHK-Präsidenten zufolge aus der regionalen Wirtschaft zu Genüge. Einige Beispiele: Von der Firma Varioplast Däbritz aus Ötisheim wurden Standard- und Sonderverpackungen „so intelligent verknüpft, dass hier ein Innovationspreis des Landes 2011 beworben werden kann“. Der Leichtbau von technischen Fließpressteilen und Baugruppen der Firma Alutec aus Sternenfels ermögliche vielfache Gewichtseinsparung und damit Ressourcen- und Energieeffizienz, ebenso wie die Firma Felss aus Königsbach-Stein in der Umformtechnik neue Wege für leichte Bauteile für die Luftfahrtindustrie entwickelte.
„Die Unternehmen der Region denken schon heute an Übermorgen“, machte Thost denn auch deutlich. Weitere Beispiele: Mit ihren Beschichtungsanlagen für Solarelemente gehört die Firma Bürkle (Freudenstadt) zu den Top-100-Innovator-Unternehmen. Deger Energie (Horb) sei ein weltweit führender Hersteller für solare Nachführsysteme zur maximalen Ausnutzung der Sonneneinstrahlung. Die Robert Seuffer GmbH (Calw) habe mit der Entwicklung hochwertiger Sensoren im Bereich Mensch-Maschine-Adpater den Innovationspreis des Landes erhalten.
Kleiner Stanztechnik (Pforzheim) leiste ihren Zukunftsbeitrag mit sogenannter Leistungselektronik für die E-Mobilität. Wöhr (Friolzheim) sei ein aussichtsreicher Kandidat für den Innovationspreis mit hochflexiblen Parksystemen. Schroff (Straubenhardt) habe mit der Entwicklung und Vermarktung der öffentlichen E-Zapfsäule einen wichtigen Beitrag zur Elektromobilität geleistet, während Afusoft (Remchingen) mit Satellitensignalen zur Sicherheit und Steuerung in Logistik und Mobilität beitrage.
Auch beim Thema Energieeffizienz hatte der IHK-Präsident einige Leuchtturm-Firmen parat: Schutztemperaturschalter von Thermik Gerätebau (Pforzheim) tragen demnach zur Erhöhung der energetischen Effizienz bei, ebenso die Steuerungssysteme von Polyrack econ solutions (Straubenhardt).
„Die Liste der innovativen Firmen ließe sich lange fortsetzen, besonders mit unseren herausragenden Unternehmen aus der Medizintechnik, aus dem Maschinenbau, der Befestigungstechnik, zeigte sich Thost beeindruckt.