Kreisstadt ist Thermik Stammsitz

Kreisstadt ist Thermik-Stammsitz 

Die Firmenzentrale des international tätigen Unternehmens wechselt von Pforzheim nach Sonderhausen. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht kommt Freitag zur Einweihung

Sondershausen. Es war 1956, als die Familie von Ulrika Hofsaess aus Großfurra gen Westen auswanderte. 1968 gründete ihr Mann Peter Hofsaess das inzwischen sehr erfolgreiche Familienunternehmen Thermik Gerätebau GmbH. 
Weil die Bindungen zur Heimat nie ganz gekappt wurden, auch ihre Ferien zu DDR-Zeiten in der Region verbrachten, zog es die Hofsaess vor 21 Jahren zurück nach Sondershausen. Noch zu DDR-Zeiten, am 07.Mai 1990, drückte Firmenchef Peter die Firmengründung von Thermik Thüringen beim Rat des Bezirks in Erfurt durch. In der alten Schule in Großfurra startete man. Später baute man im Gewerbegebiet Sondershausen-Berka neu. Der Hauptsitz des Familienunternehmens war nach wie vor Pforzheim. Bis zum August 2011. Der Beirat des Familienunternehmens hat sich einstimmig für die Verlagerung des Firmenstammsitzes nach Sondershausen entscheiden. In den vergangenen Wochen wurde also in der Goldstadt Pforzheim ein- und in der Sondershäuser Salzstraße ausgepackt und eingerichtet. An diesem Freitag, dem 07. Oktober, – zufälligerweise am ehemaligen Tag der Deutschen Demokratischen Republik – soll groß Eröffnung im neuen Gebäudekomplex gefeiert werden. Dafür hat sich Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) angesagt. Denn es passiert ja nicht alle Tage, dass das Herz eines international erfolgreich agierenden Unternehmens in Sondershausen schlägt. Dass die Geschäfte so gut laufen, hat man nicht in den Schoß gelegt bekommen, versichert der heutige Firmenchef Marcel P. Hofsaess, der 1996 in die Firma eintrat und seit 2006 als geschäftsführender Gesellschafter in der Firmengruppe tätig ist. 
Über 800 Patente und Schutzrechte zeugen von der Innovationskraft der Thermik Gruppe. Das habe man vor allem auch dem Engagement seiner Mitarbeiter zu verdanken. Mit Hilfe der Belegschaften sei es gelungen, so Marcel P. Hofsaess, zu den erfolgreichsten Marktführern mit den meisten Patenten und der vielfältigsten Produktpalette in Sachen Temperaturbegrenzer auf Bimetallbasis zu gehören. Zum weltweiten Kundenstamm zählen über 4000 namhafte Unternehmen. 
Thüringen biete ein besonders breites Angebot an motivierten Arbeitskräften. Hier war schon zu DDR-Zeiten die Ingenieur-Ausbildung sehr viel tiefgründiger als in den alten Bundesländern. Und wir brauchen dringend Ingenieure und Mechatroniker, sagt der Firmenchef. Zudem sei es in Pforzheim immer schwieriger geworden, ganz normale Arbeitslose dazu zu bewegen, zwanzig Kilometer zur Arbeit zu fahren, so dass der Arbeitskräftemangel immer akuter geworden sei. 

Standorte auf drei Kontinenten

> Bis August 2011 beschäftigt die Thermik Gerätebau GmbH 100 Mitarbeiter am Stammsitz in Pforzheim. Diese Arbeitsplätze sind nach Sondershausen verlegt worden. 

> Zehn Prozent der Pforzheimer Angestellten nahmen das Angebot zum Wechsel nach Thüringen an.

> Im Werk in Sondershausen-Berka sind bereits 100 Mitarbeiter beschäftigt.

> In Malaysia beschäftigt die Firmengruppe 320 Leute.

> In Hermannstadt in Rumänien 120 Mitarbeiter.

> In den USA arbeiten 15 Mitarbeiter im Vertrieb.

Quelle: Rusche, Renate: Kreisstadt ist Thermik-Stammsitz; Sondershäuser Allgemeine, 05.10.2011