Thermik dreifach preisgekrönt

PFORZHEIM. 700 Seiten stark ist das „Lexikon der deutschen Weltmarktführer“ und Firmenchef Marcel P. Hofsaess ist mächtig stolz, dass das Pforzheimer Familienunternehmen Thermik Gerätebau GmbH darin verzeichnet ist.

„2010 war ein ausgezeichnetes Jahr für Thermik“, freut sich Hofsaess. Trotz Wirtschaftskrise konnte die Firmen-Gruppe mit weltweit über 600 Mitarbeitern ihr Wachstum fortsetzen und nebenbei drei Auszeichnungen einheimsen. So zählt Thermik (Hersteller von Temperaturbegrenzern) zu den 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands. Zu den „Top 100“ zu gehören, setzt nicht nur Erfindergeist voraus, sondern auch dessen effiziente Umsetzung, wie die Analysten der Universität Wien die Bewertungskriterien definieren. Dass dies auch mit nachhaltigen Geschäftserfolgen verbunden ist, versteht sich von selbst. Das bestätigt nicht zuletzt die Aufnahme ins Lexikon der deutschen Weltmarktführer, in dem laut dem Verlag Deutsche Standards Editionen „die Beste der Besten“ unter Deutschlands mittelständischen Unternehmen vorgestellt werden, die sich im internationalen Wettbewerb in ihrem Marktsegment durchsetzten.
Seit Jahren zählt das Unternehmen zu den ersten Adressen in der Goldstadt, wenn es um profitables Wachstum geht. „Dabei ist die Firma seit 15 Jahren frei von jeglicher Fremdfinanzierung“, erläutert Geschäftsführer Hofsaess die bodenständige und auf Wertschöpfung ausgerichtete Geschäftspolitik. „Wir konnten das Krisenjahr 2009 mit einem Umsatzminus von lediglich neun Prozent abschließen und mussten zu keinem Zeitpunkt rote Zahlen schreiben“, ergänzte Hofsaess. Den Marktanteil konnte man dabei sogar noch ausbauen. Das Jahr 2010 sei sehr positiv verlaufen. Durch Strukturanpassungen soll jede einzelne Firma in der Thermik-Gruppe (neben den Standorten in Deutschland auch in Rumänien, Malaysia) vom Stammhaus unabhängiger und damit noch besser für den globalen Wettbewerb positioniert werden. Auf gutem Weg ist auch die Tochterfirma Thermik Thüringen GmbH mit Sitz in Sondershausen. Sie wurde vom Bundesverband für Wirtschaft und Außenwirtschaft mit dem Thüringer Investitionspreis ausgezeichnet. Damit wird die Expansion dieses Thermik-Werkes innerhalb der vergangenen zwei Jahre (wobei die Mitarbeiterzahl von 60 auf 160 anstieg) in wirtschaftlicher und technologischer Hinsicht gewürdigt. Im Kaisersaal zu Erfurt nahm Thermik-Beirätin Ulrike Hofsäß den Preis entgegen. Aber auch in Hermannstadt/Sibiu in Rumänien konnte Thermik punkten. Die dortige Firmentochter ellipson srl wurde mit dem 3. Preis unter den mittelständischen TOP-Arbeitgebern in Transsylvanien für den Bereich High-Tech ausgezeichnet. Maßgeblich für diese Auszeichnung sind die sozialen Standards für Arbeitnehmer. Auch in Rumänien beschäftigt Thermik zwischenzeitlich über 100 Mitarbeiter.
Ganz bewusst werde der Stammsitz Pforzheim ausgebaut. Vor zwei Jahren wurde im Altgefäll das lang geplante Entwicklungs- und Konferenzzentrum realisiert. Der repräsentative Neubau wurde vom Karlsruher Architektenbüro Archis konzipiert, das auch für die Planung der Pforzheimer Schmuckwelten verantwortlich zeichnet. „Wir wollten mit dem Neubau auch nach außen hin unterstreichen, dass wir regional verwurzelt sind“, erläutert der Firmenchef. Und jetzt, wo die Finanzmisere der Stadt Pforzheim – durch widrige Umstände begünstigt – akut geworden sei, habe man bei Thermik beschlossen, nicht tatenlos daneben zu stehen. So werde der Erbbauvertrag des Unternehmens mit der Stadt, welcher ursprünglich bis 2085 laufen sollte, gegen Zahlung einer Millionensumme abgelöst. Das sei für Pforzheim zwar wohl nur der Sprichwörtliche „Tropfen auf den heißen Stein“, betont der Unternehmer. Für Thermik sei dies aber eine bedeutende Investition.

Zum Thema: Firmengruppe Thermik
Die Firma Thermik Gerätebau ist führend im Bereich von Temperaturbegrenzern, die elektrische Geräte vor Überhitzung schützen. Die patentgeschützten Produkte kommen vorwiegend in elektrischen Antrieben, Transformatoren und im Kfz-Sektor zum Einsatz. Gegründet wurde das Pforzheimer Unternehmen 1968 von Peter Hofsaess. Im Jahr 1992 trat Sohn Marcel P. Hofsaess ins Unternehmen ein und ist seit 2006 geschäftsführender Gesellschafter. Die Firmengruppe beschäftigt in Pforzheim (110), Thüringen (160), USA (20), Rumänien (100) und Malaysia über 600 Mitarbeiter.

Quelle: Neff, Lothar H.: Thermik dreifach preisgekrönt; Pforzheimer Zeitung, Nummer 300, 28.12.2010