Damit ist das Unternehmen maßgeblicher Hersteller von Überhitzungsschaltern, Temperaturwächtern beziehungsweise Temperaturbegrenzern sowie von keramischen Bauelementen und nach 30 Jahren weiterhin auf Wachstumskurs.
PFORZHEIM.
Die Firma Thermik Gerätebau GmbH, maßgeblicher Hersteller von Überhitzungsschaltern, Temperaturwächtern beziehungsweise Temperaturbegrenzern sowie von keramischen Bauelementen, die heute das 30-Jahr-Jubiläum unter anderem mit einem „Jubiläumsabend“ begeht, befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs.
Im laufenden Geschäftsjahr 1998/99 (31. März) werde man in allen fünf Stützpunkten der Firmengruppe den Umsatz wiederum im zweistelligen Prozentbereich steigern, erwartet Marcel Hofsaess, Mitglied der Geschäftsleitung. Im Jubiläumsjahr habe man das bisher beste Geschäftsergebnis erzielt.
Thermik werde auch im laufenden Geschäftsjahr durch weitere Innovationen die Marktmöglichkeiten ausweiten und damit den Wettbewerbsvorsprung weiter erhöhen. Es sei dem Unternehmen gelungen, erläuterte Hofsaess gegenüber der PZ, aufgrund seines Wettbewerbsvorsprungs trotz eklatanten Preisverfalls auf dem Markt in den letzten Jahren die Produktpreise stabil zu halten und die Profitmargen auszuweiten.
Thermik sieht sich hinsichtlich des Spartenumsatzes in der Branche weltweit als Nummer zwei nach Texas Instruments und vor einem japanischen Unternehmen. In Deutschland habe man einen Marktanteil von rund 50 Prozent, in Europa von 35 und weltweit von 25 Prozent. Hofsaess: „Wir gewinnen ständig an Marktanteil aufgrund des starken Trends bei großen Abnehmern hin zu hoher Qualität. Davon profitieren wir.“
Das Thermik-Unternehmen war 1968 von Peter Hofsaess und Udo Witteck gegründet worden. „Urzelle“ war ein neun Quadratmeter großer Raum gewesen. Nach mehreren Erweiterungen und Umzügen wurde dann 1988 das heutige Firmengebäude im Altgefäll bezogen. Peter Hofsaess starb 1992. Seitdem wird das Unternehmen von Ulrika Hofsaess, Marcel Hofsaess und Denise Hofsaess geleitet.
Produktinnovation und Produktqualität seien die Basis für die stete Aufwärtsentwicklung in den jetzt drei Jahrzehnten des Bestehens der Firma gewesen, wird im Hause Thermik unterstrichen. In den letzten Jahren habe man starken Wert auf Neuentwicklungen im Bereich der Basistechnologien gelegt. Man biete heute verschiedene Technologien an: einmal Temperaturbegrenzer auf Bimetallbasis. Zum anderen seit 1992 als zweites Standbein den Halbleitersektor (technische Keramiken auf PTC-Basis für den Überhitzungs- und Überlastungsschutz). Hinzu kommen die zwei ergänzenden Produktfelder „Varistoren“ und PTC-Motorschutzfühler.
Auf dem Gebiet der „selbsthaltenden Temperaturbegrenzer“ sieht sich Thermik in der Rolle des Weltmarktführers. Diese Begrenzer werden insbesondere in der Hausgeräteindustrie sowie beispielsweise in Sparten wie Lüftung, Ventilatoren, Heizlüfter und anderem verwendet. An die Autoindustrie liefert Thermik für die neuartigen Heizungstechniksysteme „PTC-Heizkeramik-Schlüsselelemente“ zu („heizen und regeln“). Die Nachfrage hierfür sei sehr stark. Dafür brauche man zusätzliche Kapazitäten.
Seit einem Jahr fertigt Thermik auch eine neue Generation von Temperaturbegrenzern: Diese werden vollautomatisch am Band gefertigt und auch am Band geprüft. Dies seien die bisher flachsten Temperaturbegrenzer. Sie entsprächen dem Trend zur Miniaturisierung. Hofsaess: „Damit hat sich ein zusätzlicher Mark aufgetan.“ Die neue Produktgeneration mache Thermik unabhängig von Billiganbietern, denn sie stellen ein Produkt auf allerhöchster Qualitätsebene dar, das auch preislich konkurrenzfähig sei.
Im Geschäftsjahr 1997/98 erhöhte sich der Thermik-Umsatz kräftig auf 70 (Vorjahr 58 nach 54) Millionen Mark. In der Firmengruppe wurden rund 100 Millionen Mark umgesetzt. Im Stammhaus Pforzheim sind gegenüber Ende 1996 unverändert 250 Personen beschäftigt und in der Gruppe insgesamt 650, davon in den thüringischen Werken Hermstorf und Sondershausen jeweils 90. In Malaysia hat Thermik 180 Beschäftigte. Die Belegschaft soll hier aufgrund der Expansion in anderen Märkten auf 250 Personen aufgestockt werden. Betont wird, es sei nicht daran gedacht, Arbeitsplätze aus Deutschland nach Malaysia zu verlagern. Am USA-Standort sind 35 Mitarbeiter beschäftigt.