Wer träumt nicht manchmal davon, das eigene Leben noch einmal neu zu beginnen und vieles ganz anders zu machen? Marcel P. Hofsaess und seine Thermik Gerätebau GmbH hatten die Chance dazu. Denn als diese vor 4 Jahren von Pforzheim nach Sondershausen in Thüringen umgezogen ist, hat man die Karten neu gemischt und viele organisationelle Innovationshemmnisse beseitigt. Das Resultat: Die Zahl der Patentanmeldungen hat sich verdreifacht.
Dieser Elektronikspezialist entwickelt, baut und vertreibt Temperaturbegrenzer und Sensoren für den Überhitzungsschutz elektrischer Geräte. Sein Innovationserfolg fußt auf einer verbesserten Organisation der Innovationsprozesse. Denn nach dem Neuaufbau der Firma hat man nichts mehr einfach weitergeführt, sondern sämtliche Prozesse und Abläufe infrage gestellt und losgelöst von den Erfahrungen der Vergangenheit betrachtet. Die neuen und die erfahrenen Mitarbeiter inspirierten sich dabei gegenseitig. Die frisch geschaffenen Strukturen haben diesem Weltmarktführer zu deutlich mehr Patenten verholfen und es ihm ermöglicht, auf Kundenanfragen noch schneller zu reagieren.
Wir orientieren uns bei unseren Entwicklungen nicht am Heute, sondern an den Herausforderungen von morgen.
Marcel P. Hofsaess,
Geschäftsführer Thermik
Die Basis dafür bildet ein intelligenter Mix aus Grundlagenforschung und kundenspezifischen Entwicklungen. Dieses Zusammenwirken wird von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung koordiniert, die über 10 Personen beschäftigt. Hier arbeiten Elektroingenieure, Mechatroniker, Elektroniker, Konstrukteure, Werkzeugmacher und Maschinenbauer gemeinsam an neuen Lösungen. „Wir haben in unserer Branche mit Abstand die größte Entwicklungsabteilung“, berichtet der Geschäftsführer Hofsaess. Die Grundlagenforscher in seinem Unternehmen arbeiten unabhängig von konkreten Kundenaufträgen beständig an der Verbesserung bestehender Systeme. Das schafft einen Grundstock, der es erlaubt, konkrete Produkte äußerst schnell zu entwickeln.
Und das ist auch notwendig, denn die zu schützenden elektrischen Geräte, etwa Elektromotoren oder Hochdruckreiniger, werden immer leistungsfähiger, die Temperaturbegrenzer sollen jedoch möglichst wenig Platz einnehmen. „Das bedeutet für uns, dass wir unsere Produkte beständig optimieren müssen, vor allem den Materialeinsatz und die Performance“, erläutert Hofsaess, dessen Unternehmen mehr als 900 nationale und internationale Schutzrechte besitzt – Patente en masse eben.